Vor falschen Versprechungen schützen und unnötige Anlegerfehler vermeiden

Die letzten beiden Blogs (# 1 & # 2) haben sich mit der Frage beschäftigt, warum aktive Anlagestrategien selten wirklich rentabel, die wenigen Ausnahmen nicht prognostizierbar sind und warum Medien und Finanzberater Privatanleger trotzdem immer wieder von aktiven Anlagestrategien überzeugen wollen.

Heute wollen wir uns damit beschäftigen, wie sich Privatanleger vor falschen Versprechungen schützen und unnötige Anlegerfehler vermeiden können.

Ein erster Schritt wäre, die Funktionsweise der Kapitalmärkte besser zu verstehen:

Die Markteffizienztheorie besagt, dass der Kurs eines Wertpapieres alle öffentlich zugänglichen Informationen berücksichtigt. Wissenschaftler bezeichnen diesen Echtzeitspiegel des Marktpreises als die Informationseffizienz der Kapitalmärkte. Das bedeutet konkret, dass jede veröffentlichte Information direkte Auswirkungen auf den Kurs eines betroffenen Wertpapiers hat. Wenn zum Beispiel ein DAX-Unternehmen schlechte Prognosen (wie zum Beispiel die oft gehörten „Gewinnwarnungen“) für die Entwicklung des eigenen Kerngeschäfts veröffentlicht, wollen Anleger aus Angst vor dem Wertverlust ihrer Investition Anteile verkaufen – und somit sinkt in der Folge der Kurs der Aktie.

Aktive Anlagestrategien behaupten, die Informationseffizienz sei lückenhaft und versuchen, ihr durch antizyklisches Kalkül einen Schritt voraus zu sein. Vorübergehend unterbewertete Anlagen sollen günstig gekauft und dann teuer wieder verkauft werden, wenn der Markt den Kurs nach oben korrigiert hat. In der Theorie bringt das die ersehnten Gewinne, aber in der Praxis sind unterbewertete Aktien extrem schwer zu finden.

Die Random-Walk-Theorie (Zufallsbewegung, Theorie der symmetrischen Irrfahrt) erklärt technische Prognosen für unmöglich. Oft wollen die Aktienhändler ihre spekulativen Prognosen für die Entwicklung der Aktienkurse auch auf technische Analysen stützen. Die Random-Walk-Theorie besagt allerdings, dass die Kurse so sehr vom aktuellen Tagesgeschehen beeinflusst werden, dass die Auswertung vergangener Entwicklungen niemals verlässliche Vorhersagen ergeben kann.

Die Markteffizienztheorie zeigt, dass die Informationseffizienz der Aktienmärkte in der Regel für hohe Transparenz sorgt, aktive Anlagestrategien selten erfolgreich und ihre technischen Analysen wissenschaftlich nicht tragbar sind.

Wertpapiere funktionieren im Wesentlichen durch das Zusammenspiel von Rendite und Risiko und damit wollen wir uns in einem der nächsten Blogs etwas intensiver auseinandersetzen.

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