Rendite als Vergütung für die Risikobereitschaft des Investors verstehen

Rendite als Vergütung für die Risikobereitschaft des Investors verstehen

Im letzten Blog haben wir uns mit der Markteffizienztheorie beschäftigt, um die Funktionsweise der Kapitalmärkte besser zu verstehen. Wertpapiere funktionieren im Wesentlichen durch das Zusammenspiel von Rendite und Risiko und damit wollen wir uns im heutigen Blog etwas intensiver auseinandersetzen. 

Als Privatanleger muss man vor allem die Faktoren Rendite und Risiko berücksichtigen. Während aber die Rendite greifbar ist und bei den meisten Anlagen sogar mit konkreten Prozentwerten beziffert wird, ist das Risiko sehr viel schwerer einzuschätzen. Trotzdem sind beide untrennbar miteinander verbunden. Eine hohe Rendite ist die Belohnung für ein hohes Risiko. Entgegen der Wahrnehmung vieler Anleger ist die Rendite nicht die Folge hohen Wachstums und steigender Kurse, sondern so etwas wie eine Vergütung für die Risikobereitschaft des Investors.

Während zum Beispiel deutsche Staatsanleihen sehr sicher, aber auch sehr niedrig verzinst sind – aktuell weist eine deutsche Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren eine negative Verzinsung von -0,27% auf –, wird das vergleichsweise höhere Risiko einer Investition in zum Beispiel Schwellenländer in der Regel mit einer hohen Rendite belohnt.

Die Abhängigkeitsbeziehung zwischen Rendite und Risiko wird ebenso durch die Markteffizienztheorie gestützt, denn der Echtzeitspiegel bildet auch das Risiko ab, dass sich Kurse am Markt verschlechtern: widrige Umstände wie eine schrumpfende Branche, herbe Verluste oder stagnierende Geschäfte werden früher oder später öffentlich gemacht und quasi automatisch in die Preise eingespeist.

Wenn der Kurs eines Unternehmens bereits im Keller ist, heißt das jedoch nicht, dass die Aktien mit einem hohen Risiko verbunden sind und unerwartet weiter an Wert verlieren. Die Talfahrt ist – im Gegenteil – bereits in den Aktienkursen abgebildet, das Risiko bleibt gleich und statistisch gesehen ist es sogar wahrscheinlicher, dass sich das Unternehmen ab sofort erholt und sich andere, aktuell „gesunde“ Aktien verschlechtern.

Als Privatanleger muss man also nicht vor dem Wort Risiko zurückschrecken. Man sollte sich nur bewusst machen, dass „saftige“ Renditen nur mit einem höheren oder hohen Risiko verdient werden und man sich somit überlegen muss, wie viel Risiko man eingehen möchte. Rendite ist immer die „Belohnung“ für das Tragen von Risiko.

Im nächsten Blog wollen wir uns mit dem Indexing beschäftigen, der Investition in Indexfonds, also all jener Fonds, die einen zugrunde liegenden Index abbilden. Sie stellen eine gute Grundlage für eine breit diversifizierte Sammlung von Vermögenswerten, auch Portfolio genannt dar.

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